Die nahtlose Verbindung von Produktionsdaten (Shopfloor) mit übergeordneten Managementsystemen wie ERP (Enterprise Resource Planning) und MES (Manufacturing Execution System) ist eine der größten Herausforderungen in der modernen Fertigung. Datensilos, inkompatible Schnittstellen und starre Altsysteme verhindern oft eine durchgängige Transparenz. Doch es gibt eine Lösung: Low-Code-Plattformen ermöglichen es, flexible und maßgeschneiderte Brücken zu bauen, die Daten genau dorthin bringen, wo sie gebraucht werden – schnell, effizient und ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse.
Traditionell erfordert die Anbindung des Shopfloors an ERP- oder MES-Systeme komplexe, zeitaufwändige und teure IT-Projekte. Individuelle Schnittstellen müssen programmiert und gepflegt werden. Bei jeder Systemänderung – sei es im ERP oder an einer Maschine – droht das fragile Konstrukt zu zerbrechen. Das Ergebnis: Veraltete Daten, manuelle Übertragungsfehler und eine IT-Abteilung, die zum Flaschenhals für die Digitalisierungsinitiativen der Produktion wird.
Stellen Sie sich eine Low-Code-Plattform als agilen "Universalübersetzer" vor. Sie kann mit den verschiedensten Systemen und Protokollen kommunizieren:
Shopfloor-Seite: Direkte Anbindung an Maschinen via OPC UA, MQTT oder serielle Schnittstellen.
IT-Seite: Kommunikation mit ERP- und MES-Systemen über standardisierte APIs (wie REST oder SOAP) oder direkte Datenbankverbindungen.
Mit visuellen Drag-and-drop-Editoren können Sie Logikabläufe erstellen, die definieren, welche Daten (z. B. produzierte Stückzahlen, Qualitätsmeldungen, Stillstandsgründe) wann und in welchem Format an das ERP-System gesendet werden. Gleichzeitig können Fertigungsaufträge oder Rezepturen aus dem ERP direkt an die richtigen Maschinen oder Werker-Terminals auf dem Shopfloor verteilt werden.
Automatische Rückmeldung von Produktionsaufträgen: Sobald ein Auftrag an einer Maschine abgeschlossen ist, meldet die Plattform die produzierte Gut- und Schlechtmenge automatisch an das ERP-System. Manuelle Buchungen entfallen.
Echtzeit-Materialverbrauch: Erfasste Verbräuche von Rohmaterialien werden direkt an das Warenwirtschaftsmodul des ERP gesendet, was eine präzise Bestandsführung ermöglicht.
Qualitätsdaten-Synchronisation: Im Shopfloor erfasste Qualitätsdaten (z. B. aus digitalen Checklisten) werden automatisch an das QM-Modul im ERP übertragen und dem jeweiligen Produktionsauftrag zugeordnet.
Personalzeiterfassung: An- und Abmeldezeiten von Werkern an Aufträgen werden erfasst und zur Lohnabrechnung an das HR-System weitergeleitet.
Hören Sie auf, in starren Schnittstellen zu denken. Mit einer Low-Code-Plattform schaffen Sie keine weiteren Silos, sondern ein dynamisches Nervensystem für Ihre Fabrik. Sie demokratisieren die Digitalisierung, indem Sie den Fachexperten aus der Produktion ermöglichen, die Datenflüsse selbst zu gestalten. Das Ergebnis ist eine agile, transparente und hocheffiziente Fertigung, in der Daten frei zwischen Shopfloor und IT fließen.
Wenn du tiefer einsteigen möchtest, wie Transparenz auf dem Shopfloor durch systematische Datenerfassung gelingt, empfehlen wir dir unseren Blogartikel:
„Shop Floor Data Collection (SFDC): Der komplette Leitfaden zur Digitalisierung deiner Fertigung – Das Ende des ‚schwarzen Lochs‘ in der Produktion“
Darin erfährst du, wie MDE (Maschinendatenerfassung) und BDE (Betriebsdatenerfassung) gemeinsam die Grundlage für echte Transparenz schaffen – und wie eine Low-Code-Plattform den Weg in die Smart Factory ebnet.